Demokratische Parteien in Köln schließen Fairnessabkommen für die Bundestagswahlen
Obwohl besonders die Themen Flucht und Migration extrem belastet sind mit Emotionen und Ressentiments haben die demokratischen Parteien in Köln wie in den vergangen 27 Jahren ein Fairnessabkommen mit dem Kölner Runden Tisch für Integration geschlossen. CDU, SPD, FDP, Bündnis 90/ Die Grünen, Die Linke und Volt verpflichten sich darin nicht auf Kosten von unter uns lebenden Menschen mit Migrationshintergrund Wahlkampf zu betreiben und inhaltlich fair zu bleiben; keine Vorurteile gegen die hier lebenden Migrantinnen, Migranten und Flüchtlinge zu schüren oder in den eigenen Reihen zu dulden; sich aktiv gegen Antisemitismus und Rassismus zu engagieren und Migrantinnen, Migranten und Flüchtlinge nicht für negative gesellschaftliche Entwicklungen wie die Arbeitslosigkeit oder die Gefährdung der Inneren Sicherheit verantwortlich zu machen.
„Wie in den letzten Jahren errichten wir damit in Inhalt und form des Wahlkampfes eine diskursive Brandmauer gegen alle, die Ressentiments, Vorurteile und Hass mobilisieren, um Wählerstimmen zu gewinnen“ sagte Wolfgang Uellenberg van Dawen, Sprecher des Kölner Runden Tisches für Integration.
Als Ombudsleute überwachen Stadtsuperintendent Bernhard Seiger und der Vorsitzende des Katholikenausschusses Gregor Stiels das Abkommen: „Schon bei den vergangenen Wahlen mussten wir uns mit einer Flut von falschen Nachrichten und Bildern, sowie Hass und Hetze auseinandersetzen, die vor allem in den sozialen Medien verbreitet wurden. Zudem haben wir mit der AfD eine Partei, deren Methoden im Tagesgeschäft sind zu diffamieren, Ängste zu schüren, zu lügen, zu täuschen und zu hetzten. Dabei werden auch bewusst immer wieder Grenzen überschritten und damit verschoben. Diese lauten und Aufmerksamkeit bringenden Methoden können dazu führen, dass sich demokratische Parteien ähnlicher Methoden bedienen, um gleichermaßen gehört und wahrgenommen zu werden. Dieses Fairnessabkommen beschäftigt sich ausdrücklich nicht mit dem was für Themen im Wahlkampf behandelt werden, sondern wie diese Themen diskutiert werden. Dies sollte immer im fairen Miteinander geschehen.“ Erläutert Gregor Stiels.
„Wir wissen darum, dass unsere Demokratie nicht von alleine funktioniert, sondern dass sich alle Akteure darum kümmern müssen, dass die repräsentative Demokratie, die von Mandaten in Parlamenten lebt, lebendig bleibt und von vielen verstanden wird. Es ist eine Frage der Kultur, dass wir einen offenen und ertschätzenden politischen Diskurs pflegen können. Das Fairness-Abkommen, das wir heute vorstellen, leistet dazu einen Beitrag.“ Erklärt Bernhard Seiger.
Der Kölner Runde Tisch für Integration bittet darum eventuelle Verstöße gegen dieses Abkommen an ihn zu melden: info@rundertischkoeln.de