Kölner Runder Tisch für Integration verurteilt rassistische Show

Tom Buhrow muss sich entschuldigen – WDR muss sich eindeutig gegen Rassismus abgrenzen

Der Versuch des WDR, die von offenem Rassismus geprägte Talkrunde Zur letzten Instanz als missglückt und aus dem Ruder gelaufen zu relativieren, trägt nicht. Sie ist vielmehr Ausdruck einer grundsätzlichen Haltung des Senders und seines Intendanten, sich in der Berichterstattung auf Fakten und Nachrichten zu konzentrieren und ein möglichst breites Meinungsspektrum abbilden zu wollen. Dass dann in einer solchen Talkshow eine Begrifflichkeit und eine Sprache verwendet werden kann, die Millionen von Menschen in unserem Lande als persönlich Abwertung und puren Rassismus empfinden, ist einmaliger kein Ausrutscher, sondern verdankt sich dieser Konzeption journalistischer Neutralität, die den WDR in eine Ecke stellt , in die er als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt nicht hingehören darf. „Aus Worten werden Taten, daran haben Frau Knobloch und Frau Weisband im Deutschen Bundestag während der Gedenkstunde zur Befreiung des KZ und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau gemahnt, daran wurde nach den Morden von Hanau eindringlich erinnert. Rassismus und Antisemitismus dürfen in den Medien zumal den öffentlich- rechtlichen keinen Platz haben.

Es kann nur eine Konsequenz geben: Tom Buhrow muss sich bei allen von der rassistischen Diskriminierung der Talk Show Betroffenen entschuldigen und einen grundsätzlichen Kurswechsel einleiten: Statt rassistischen und rechtsextremistischen Meinungen eine Bühne zu bieten, bedarf es eines meinungsstarken und eindeutig in Sprache und Inhalt antirassistisch ausgerichteten Programms. Eine wichtige Voraussetzung ist die Repräsentanz Schwarzer Menschen und der People of Color in der Berichterstattung, in den Talkshows und vor allem bei den Jounalist*innen.

Für den Kölner Runden Tisch für Integration:

Wolfgang Uellenberg van Dawen, Sprecher

Kundgebung I HAVE A DREAM am 28.8.2020

Am 28. August 1963 fand der Marsch auf Washington statt, auf dem Dr. Martin Luther King seine unvergessene „I Have a Dream“ Rede hielt. Diesen Anlass nutzten Menschen aus der Black Community und deren Angehörige und Freunde und Freund*innen aus ganz NRW, um auf dem Kölner Neumarkt eine Kundgebung gegen Rassismus zu veranstalten.

https://www.youtube.com/watch?v=65tM1s9qGBA

Speaker*innen aus verschiedenen Vereinen und Initiativen hielten zum Teil kämpferische Reden gegen Missstände, die es auch in Deutschland, in NRW und in Köln gibt. Thema war die alltägliche Diskriminierung und Verächtlichmachung aufgrund nicht-weißer Hautfarbe. Hier wurde mehr Engagement bei Verstößen gegen die menschenrechtlich verbriefte Gleichbehandlung gefordert. Der nigerianische Journalist und Menschenrechtsaktivist Peter Donatus kritisierte auch den Umgang der Bundesrepublik mit der kolonialen Vergangenheit Deutschlands. Es sei völlig unzureichend, was als Reparationszahlung für Völkermord, die Ausbeutung des afrikanischen Kontinents und seiner Menschen und fehlende Anerkennung der Umweltverbrechen und deren Folgen angeboten werde.

Die verschiedenen Blicke auf Empowerment, Souveränität, Solidarität wurden gerahmt durch ein musikalisches Programm, das vielfältige Stile und großartige Stimmen präsentierte. Nicht zuletzt dank der Musiker*innen (Kaleo Sansaa, Julie Lioness, Roughhouse, Anita Davis & Paul Lowe) gelang es, dem „Marsch auf Washington“ würdig zu gedenken und zugleich das Selbstbewusstsein der Black Community zu feiern.

Alle Infos zu den Acts und Speakern auf: ihaveadream.jetzt

Mi 17. Mai: „Bild und Bedrohung“ Diskriminierung in der medialen Darstellung

Gespräche über Bilder in den Köpfen der Menschen

Wie entsteht eigentlich der alltägliche Rassismus? Viele Menschen erleben ihn jeden Tag. Es ist festzustellen, dass dieser Alltagsrassismus in den letzten zwei Jahren deutlich gestiegen ist. Nicht nur Bürgerinnen und Bürger äußern sich rassistisch und ausgrenzend, zunehmend ist dies bei Behörden, Medien und Polizei festzustellen. Gerade die Ereignisse zu Silvester 2015/2016 und 2016/2017 in Köln zeigen auf, wie schnell Bilder erzeugt werden, die bedrohlich wirken und dies auch sollen.

Mi 17.05.2017 / 19.00 – 21.45 Uhr im Kulturbunker Köln-Mülheim, Berliner Straße 20, 51061 Köln-Mülheim KVB Haltestelle Linie 4 von-Sparr-Str. / Teilnahme kostenlos

An diesem Abend wollen wir uns in Gesprächen der Ursache und Wirkung von Alltagsrassismus annähern.

  • Mely Kiyak im Gespräch mit Lale Agkün
  • Interpretation von Dani Kranz
  • Ein bewegendes Jahr, das Spuren hinterlassen hat – Jahresbericht des Antidiskriminierungsbüro (ADB) Köln Frau Simon
  • Gespräch mit Kornelia Meder über den Bericht der Caritas zur Diskriminierung
  • Diskussion mit VertreterInnen von Medien über Bilder und Bedrohung

Mely Kiyak ist Schriftstellerin, Journalistin, bei Zeit-online: «Durchs wilde Nafristan». Die Impulse für eine Stadtgesellschaft setzen Dr Lale Akgün, Psychotherapeutin, Prof Dr Dani Kranz, Antropologin, Franco Clemens, Streetworker, Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister Köln Innenstadt, Roland Schüler, Mediator BM, Wolfgang Uellenberg-van Dawen, Kölner Runder Tisch für Integration