Vom Wert und von der Unverzichtbarkeit der Erinnerung -15. April, 11 Uhr

Sonntag, 15. April, 11:00 Uhr
Kino im Museum Ludwig

Deutschland steht an einer Scheidelinie. Alte und neue Nationalisten setzen alles daran, staatskritische und antirassistische Überzeugungen zu diskreditieren. Sie wollen die „völkische“ Nation und den autoritären Staat und für beides wollen sie Gefolgschaft. Genau aus diesem Grunde verlangen sie so hasserfüllt das Ende einer Erinnerungskultur, die sich in den letzten Jahrzehnten in vielen Ländern Europas entwickelt hat. Denn sie wissen: wer die historische Erinnerung an staatliche Gewaltverbrechen und an die genozidalen Folgen von Rassismus und Nationalismus lebendig hält, bleibt wach für gegenwärtiges Unrecht und empathisch mit den Opfern. Wir wollen diese staatskritische Erinnerungskultur verteidigen und vertiefen, wir wollen uns der Gewaltverbrechen in unserer Geschichte bewusst bleiben.

Dazu gehören der Genozid des deutschen Kaiserreiches unter Wilhelm II. an OvaHerero und Nama im heutigen Namibia und die Beteiligung am Genozid an den Armeniern im osmanischen Reich. Dazu gehören die Shoah (die Ermordung der europäischen Juden) und der Genozid an den Roma und Sinti im Nationalsozialismus.

Die Kölner Initiative „Völkermorde erinnern“ möchte mit dieser Matinee einen Beitrag in der aktuellen Auseinandersetzung um die Erinnerungskultur leisten und zeigt Filmausschnitte von „Aghet“ (Eric Friedler), „Skulls of my people“ (Vincent Moloi) und „A people uncounted“ (Aaron Yeger) und hören Redebeiträge für das Erinnern und gegen das Verschweigen von Israel Kaunatjike (Namibia-Aktivist), Dogan Akhanli (Schriftsteller, zu Armenien), Peter Finkelgruen (Schrifsteller und Autor, zur Shoa) und Nizaqete Bislimi (angefragt; Vorsitzende des BundesRomaVerbandes).