Impuls für eine Diskussion in der Stadtgesellschaft

Nach den massvven Übergriffen auf Frauen am Kölner Hauptbahnhof und anderswo in der Sylvesternacht besteht in der Stadt nach wie vofr ein großer Diskussionsbedarf. Es kommt nicht darauf an, Botschaften zu verkünden, sondern aus einer der Menschenwürde aller verpflichteten Sichtweise über das, was geschehen ist, aufzuklären, über Ursachen zu diskutieren, Probleme zu benennen und Lösungen einzufordern.

Auf Initiative des Kölner Friedensbildungswerks sind dabei die folgenden Texte entstanden, an deren Erstellung Mitglieder des Kölner Runden Tischs beteiligt waren.

Unser Impuls für eine Diskussion in der Stadtgesellschaft

Zum ersten Mal hat es in unserer Stadt massenhafte sexualisierte Gewalt gegen Frauen an einem öffentlichen Ort gegeben. Diese Gewalt wurde unter den Augen der eingesetzten Polizei ausgeübt und trotzdem konnte den Frauen nur begrenzt geholfen werden.Nach den bisherigen Erkenntnissen sind die mutmaßlichen Täter in ihrer Mehrzahl junge Männer mit Migrationshintergrund gewesen. Sie sollen vor allem aus den Maghreb-Staaten (Marokko, Algerien und Tunesien) kommen. Dabei ist vieles noch unklar, ob es sich um junge Männer handelt, die seit längerem illegal in Europa / Deutschland leben und / oder auch um solche, die erst seit kurzem hier Schutz gesucht haben.

Es gibt einen erheblichen Diskussionsbedarf in unserer Stadtgesellschaft

Es braucht eine klare Position gegen sexuelle Gewalt und diejenigen, die die Gewalt ausüben und relativieren. Wir sind gegen Antisemitismus, Rassismus und Sexismus und unterstützen die Initiative #ausnahmslos.

Viele Flüchtlinge haben klar und eindeutig Position bezogen gegen die sexualisierte Gewalt und die Tatverdächtigen.

Wenn die Diskussion über die Übergriffe in Köln und ihre Ursachen mit halbherzigen Erklärungen beschwichtigt wird, besteht die Gefahr, dass die Willkommenskultur Schaden leidet und die sexuelle Gewalt unter den Tisch fällt.

Wir wollen über folgende Punkte diskutieren:

Führt die soziale Lage im Maghreb und die Erziehung in einer von einem unreflektierten Islam und patriarchalischen Verhältnissen bestimmten Familie zu solchen Auswüchsen? Dies gilt besonders für das Machogehabe sowie die auch durch eine spezifische Interpretation der Religion legitimierte Ungleichheit von Frauen und Männern.

Diese Diskussion zu führen ist der beste Weg um Verallgemeinerungen und rassistische Zuschreibungen zu vermeiden und all denen entgegenzutreten, die dies betreiben. Diese Diskussion und mögliche Schlussfolgerungen können aber nur unter einer Prämisse geführt werden.

Dies ist das Gebot des Artikel 1 unseres Grundgesetzes:

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. muss die Antwort sein. Wir sind uns bewusst, dass die Integration in einer Gesellschaft, in der die Armen ärmer und die Reichen reicher werden, allein mit Sozialarbeit und Pädagogik nicht gelingen kann. Nicht nur Menschen müssen sich ändern, auch die Verhältnisse, die die sozialen Ungleichheiten verschärfen, müssen geändert werden. Alle Runden Tische und Gremien, die sich mit diesem Thema beschäftigen, sollten auch mit Fachleuten aus der sozialen Arbeit, den Organisationen gegen sexuelle Gewalt sowie VertreterInnen aus der Zivilgesellschaft besetzt werden.

Die Fehler und Mängel einer unzureichenden interkulturellen Integration der Vergangenheit zeigen heute ihre (Aus-)Wirkung:

Es braucht mehr Präventionsangebote für Mädchen und Jungen,Frauen und Männer

Ein besseres Hilfssystem für die Opfer

Eine nachhaltige Täterarbeit, die den Täter aus der Kriminalität herausholt,.

Eine veränderte Ordnungspartnerschaft und gute Polizeiarbeit mit

sozialräumlichen Bezug.

Für ein Einwanderungsland müssen klare Regeln aufgestellt werden, die an alle Menschen zu vermitteln sind. Die Würde des Menschen und in diesem Sinne die Würde und Selbstbestimmung der Frauen und Männer ist anzuerkennen und dass jeder/jede das Recht auf Schutz und Hilfe hat.

 

Für ein Einwanderungsland müssen klare Regeln aufgestellt werden, die an alle Menschen zu vermitteln sind. Die Würde des Menschen und in diesem Sinne die Würde und Selbstbestimmung der Frauen und Männer ist anzuerkennen und dass jeder/jede das Recht auf Schutz und Hilfe hat.

Dr Lale Akgün

Prof Dr Dani Kranz

Franco Clemens

Andreas Hupke

Klaus Jünschke

Roland Schüler

Wolfgang Uellenberg-van Dawen

Köln, 27. Januar 2016

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