30 Jahre Kölner Runder Tisch für Integration

Engagement für gleiche Teilhabe und politische Partizipation Eingewanderter

Aktionen gegen die Diskriminierung bei der Wohnungsvergabe geplant

Vor 30 Jahren, am 12. Dezember 1991 konstituierte sich der Kölner Runde Tisch für Ausländerfreundlichkeit. Dabei waren die ehemaligen Bundesminister Gerhard Baum und Katharina Focke, Oberbürgermeister Norbert Burger, Jürgen Wilhelm vom Landschafts-verband Rheinland, der Verleger Alfred Neven DuMont, Vertreter der Kirchen und Gewerkschaften.

„Nach einer Reihe von Anschlägen gegen Asylbewerberunterkünfte und besonders nach den Ausschreitungen in Hoyerswerda haben wir in Köln überlegt, wie wir ein Zeichen gegen Hass und Ausländerfeindlichkeit setzen können. Ich habe damals mit Hilmar Ankerstein vom Vorstand der Kölnischen Gesellschaft für christlich – jüdische Zusammenarbeit die Initiative und zu einem Runden Tisch für Ausländerfreundlichkeit eingeladen“ sagt Konrad Gilges, langjähriger Sprecher des Runden Tisches und damals Kölner DGB Vorsitzender.

Gemeinsam mit den Künstlerinnen und Künstlern um die AG Arsch huh und zahlreichen engagierten Bürgerinnen und Bürgern warb der Kölner Runde Tisch für Ausländerfreund-lichkeit für Weltoffenheit, Verständigung und die Überwindung von Vorurteilen. Den politischen Parteien wurde ein Fairness Abkommen zu den Wahlen vorgelegt, in dem sich diese verpflichteten nicht auf Kosten von Migrantinnen und Migranten Wahlkampf zu betreiben und sie für gesellschaftliche Missstände wir Kriminalität und Arbeitslosigkeit verantwortlich zu machen.

Diese Aktivitäten leiteten einen Bewusstseinswandel in der Kölner Stadtgesellschaft ein.

„Nach 30 Jahren kann ich sagen, dass wir durchaus erfolgreich waren. Wir als Runder Tisch haben immer wieder die demokratischen, die linken und die liberalen Kräfte darauf aufmerksam gemacht, dass wir in Köln entschieden dem Hass und der Fremdenfeind-lichkeit entgegentreten müssen. Das ist gelungen und dadurch hat sich das politische Klima in Köln positiv entwickelt“ bilanziert Gilges

Im Jahr 2002 änderte sich die politische Orientierung. Erst seitdem steht die Integration der Eingewanderten im Vordergrund. Dazu Bernd Geiß, heute Vorsitzender des Fördervereins und damals bei der Ausländerbeauftragten der Bundesregierung beschäftigt:

„Integration, darunter wurde vor 30 Jahren überwiegend die Anpassung der, wie sie genannt wurden „Ausländer“ an die deutsche Gesellschaft verstanden. Dies ging hinauf bis in die Bundesregierung vor allem das Bundesinnenministerium vertrat diese Auffassung. Der Kölner Runde Tisch sah dies anders. Für uns bedeutete Integration das Erlernen von Wissen und Kenntnissen, um sich hier gleichberechtigt beteiligen zu können und teil-zuhaben. Dies betraf vor allem die Sprache und die Strukturen auf dem Arbeitsmarkt, den Betrieben, in der Politik. Allerdings waren die deutschen Einrichtungen wie etwa die Schulen nicht offen, für ein solches Lernen. Hohe Hürden mussten überwunden werden und mit Ausnahme des Landes NRW wurden die Sprache und die Kultur der Eingewanderten und ihrer Angehörigen ausgeblendet.

Dies hat sich sehr geändert, herkunftssprachlicher Unterricht und damit auch Vermittlung von Kultur wird heute in Türkisch, auch Kurdisch, in arabischen und weiteren Sprachen unterrichtet. Ein großes Problem bleibt die politische Beteiligung der Eingewanderten. Zwar gibt es das kommunale Wahlrecht für Eingewanderte aus der EU, aber immer noch nicht etwa für die Menschen aus der Türkei.“

War in den Anfangsjahren das Engagement am Runden Tisch eine fast rein deutsche Angelegenheit, so hat sich dies in den letzten Jahren deutlich verändert. Bernd Geiss:

„Ein Problem des Kölner Runden Tisches war in den ersten Jahren die geringe Organisiertheit von Migrantinnen und Migranten. Es gab zu wenig Organisationen und Persönlichkeiten, sodass der Kölner Runde Tisch ebenso wie die damalige Ausländerbeauftragte, für die ich tätig war, viele Themen für die Eingewanderten und weniger mit ihnen bewegt hat. Dies hat sich grundlegend geändert. Heute vertreten viele starke und sehr selbstbewusste Personen und Organisationen der Migrantinnen und Migranten ihre Interessen auch am Kölner Runden Tisch für Integration. Das bringt uns weiter.“

Ein großes Problem bleibt die alltägliche Diskriminierung, vor allem bei der Wohnungssuche

Hannelore Bartscherer, langjährige Vorsitzende des Katholikenausschusses und stellv. Sprecherin des Kölner Runden Tisches für Integration, kritisiert.

„Unser Motto ist „Gemeinsam sind wir Köln“. Ich wundere mich, dass wir auch heute noch immer wieder darüber diskutieren müssen. Immer noch werden Menschen auf Grund ihrer Herkunft, ihrer Sprache, ihrer Religion ausgegrenzt, immer noch gibt es Schranken. Dabei müssten doch gerade die Kölnerinnen und Kölner aus ihrer 2000-jährigen Geschichte gelernt haben. Einwanderung hat unsere Stadt bereichert und war und ist keine Bedrohung.

Wir wissen, dass wir nur miteinander die Probleme lösen können. Das gilt auch für den Wohnungsbau. Hier brauchen wir eine notwendende Initiative. Zehn Jahre lang habe ich als Vorsitzende des Katholikenausschusses Jahr für Jahr den Bau von 6000 Wohnungen, und zwar bezahlbaren, gefordert und die Stadt war froh, wenn 600 gebaut wurden. Wenn es an Wohnungen mangelt, dann wächst die Konkurrenz der Wohnungssuchenden und gerade dann muss es bei der Vermietung gerecht zugehen und alle die gleichen Chancen haben. Aber es bleibt ein Skandal, dass Menschen in dieser Zeit kein Dach über dem Kopf haben, und das müssen wir gemeinsam ändern“.

Der Kölner Runde Tisch für Integration hat darum die Initiative für mehr Chancengleichheit auf dem Wohnungsmarkt ergriffen. Wolfgang Uellenberg – van Dawen, Sprecher des Kölner Runden Tisches erläutert die Kernaliegen:

„Wir planen Initiativen für eine bessere Beratung und Unterstützung der von Diskrimi-nierung bei der Wohnungsvergabe Betroffenen zu entwickeln. Wir wollen mit den Organisationen von Vermietern und Mietern, mit der Wohnungswirtschaft das Gespräch suchen und sie für unser Vorhaben gewinnen. Und wir möchten mit den Vereinen und Organisationen von Migrant*innen, mit den Büros, die sich für Gleichbehandlung einsetzen und mit der Stadt ein Netzwerk aufbauen, an das sich Ratsuchende wenden können.“

Zur Finanzierung dieser Aktivitäten startet der Kölner Runde Tisch für Integration eine Spendenverdopplungsaktion in der Zeit vom 15. Dezember 2021 bis zum 15. März 2022.

„Wir danken der Stiftung von Erich und Roswitha Bethe. Sie stellt 3000 Euro zur Verfügung, wenn wir ebenfalls 3000 Euro aufbringen. Jeder noch so kleine Beitrag ist hilfreich.“ Sagt Wolfgang Uellenberg- van Dawen.

Demo-Aufruf am 14.11.: Schluss mit der katastrophalen Lage der Flüchtenden an der polnisch-belarussischen Grenze!

Köln, 12.11.2021 – Die Seebrücke und weitere zivilgesellschaftliche Gruppen rufen am Sonntag, 14.11.2021 NRW-weit zu einer Demonstration in Köln auf. Start ist um 14 Uhr am Hans-Böckler-Platz beim Bahnhof West. Die Protestaktion soll auf die aktuelle Situation im polnisch-belarussischen Grenzgebiet aufmerksam machen.

Flüchtende Menschen sind von Kälte, Nässe, Hunger und Tod bedroht

Dort befinden sich Menschen, die versuchen über Belarus in die EU zu fliehen, schon seit Wochen in einer katastrophalen Lage. Gewaltvoll werden sie an der Einreise nach Polen gehindert und im Grenzgebiet eingekesselt. Kälte, Nässe und Hunger sind sie dabei schutzlos ausgeliefert. Die Situation spitzt sich massiv zu, inzwischen sind auch erste Schüsse gefallen.1 Einen Weg zurück gibt es für die Flüchtenden nicht, denn auch auf belarussischer Seite stehen bewaffnete Polizist*innen und lassen niemanden zurück ins Land. Weder Hilfsorganisationen noch Journalist*innen dürfen bis zur Grenze vordringen. Offiziell sind bereits zehn Menschen gestorben2, inoffizielle Zahlen sprechen von siebzig bis 200 Toten3, teils infolge gewaltsamer Pushbacks von polnischen Grenzsoldat*innen. 

Polen höhlt den Rechtsstaat systematisch weiter aus

Solche Pushbacks hat das polnische Parlament Mitte Oktober für legitim erklärt und gleichzeitig die ungeprüfte Ablehnung von Asylanträgen erlaubt.4 Der Rechtsstaat wird somit systematisch weiter ausgehöhlt. Hunderte Kilometer Stacheldraht werden ausgerollt, die Grenze immer stärker militärisch abgeriegelt. Doch nicht nur in Polen setzt die Regierung auf Entrechtung und Abschottung: Auch in Deutschland verlangt u.a. Bundesinnenminister Seehofer eine stärkere Überwachung der deutsch-polnischen Grenze und hat hunderte Polizist*innen dorthin entsendet.5 

Die Seebrücke fordert: Grünes Licht für Aufnahme

Angesichts der fatalen Entwicklungen fordert die Seebrücke: Die politische Instrumentalisierung von flüchtenden Menschen an der polnisch-belarussischen Grenze muss ein Ende haben. Mitten in Europa werden vor unseren Augen Grenzzäune gegen schutzsuchende Menschen errichtet. Wir dürfen nicht wegschauen! Wir stellen uns dieser rechten Stimmungsmache und der Gewaltrhetorik entschlossen entgegen. Unsere Solidarität und unser Handeln sind jetzt gefragt. Wir sagen: Stellt die Ampel auf Grün für Aufnahme!

Mit der Demonstration fordert die Seebrücke die geschäftsführende Bundesregierung und die Ampelkoalition als zukünftige Regierung dazu auf,

  • eine direkte Aufnahme der Menschen von der polnisch-belarussischen Grenze in Deutschland sofort zu ermöglichen, 
  • den Zugang zu rechtsstaatlichen Asylverfahren für geflüchtete Menschen sicherzustellen und
  • sich für das Ende der Gewalt in den polnischen und deutschen Grenzregionen und für das Ende der illegalen Pushbacks und des Errichtens eines Grenzzauns an der polnisch-belarussischen Grenze einzusetzen.

Die Seebrücke ist eine breite zivilgesellschaftliche und antirassistische Bewegung, die sich für die zivile Seenotrettung, für sichere Fluchtwege und für die dauerhafte Aufnahme von geflüchteten Menschen in Deutschland einsetzt.

Pressekontakt:

Seebrücke Köln

André Weßel

+49 177 7047087

koeln@seebruecke.org

1 https://www.rnd.de/politik/belarus-polen-grenze-migranten-von-soldaten-mit-schuessen-eingeschuechtert-5Y5KQJ2TD4XOEI3WCTC6HH6FHM.html

2 https://www.infomigrants.net/en/post/36166/tenth-migrant-found-dead-on-belaruspolish-border

3 https://www.focus.de/politik/ausland/zustrom-ueber-belarus-route-schwillt-an-wollen-wir-tausend-tote-im-wald-fluechtlingshelfer-warnen-vor-humanitaerer-katastrophe-an-polens-grenze_id_24386476.html

4 https://www.zdf.de/nachrichten/politik/polen-belarus-grenze-fluechtlinge-demonstration-100.html

5 https://www.spiegel.de/politik/deutschland/grenzgebiet-zu-polen-horst-seehofer-kuendigt-verstaerkte-kontrollen-an-a-b7637167-3eaf-40f8-9dab-8d66a95b6c5f

Pressemitteilung vom 5.10.2021

Bearbeitungs-  und  Genehmigungsstau  für  Ausländer*innen  und  Geflüchtete  muss schnell  abgebaut  werden  –  Kölner  Ausländerbehörde  benötigt  umgehend  mehr Personal und bessere Technik!

Der Kölner Runde Tisch für Integration und der Kölner Flüchtlingsrat e.V. fordern eine schnelle und wirkungsvolle Beseitigung des  Bearbeitungs- und Genehmigungsstaus bei den Kölner Bezirksausländerämtern in Mülheim, Kalk und Chorweiler.

„Seit Wochen ist bekannt, dass es in den drei Ausländerämtern viel zu wenig Personal gibt, um die Aufenthaltserlaubnisse von nicht-deutschen Kölnerinnen und Kölnern – darunter vielen Geflüchteten  –  zu  verlängern.  Hotlines  brechen  nach  dem  25.  Anrufenden  zusammen. Sachbearbeiter*innen klagen über Überlastung. Die Amtsleitung tut was sie kann, aber der Berg der unerledigten Anträge ist immer noch viel zu hoch. Noch auf der letzten Sitzung des Integrationsrates am 28. September war nicht erkennbar, dass die Stadtspitze in der Lage ist, hier schnell und wirkungsvoll einzugreifen. Stattdessen wird ein Zeithorizont bis ins nächste Frühjahr genannt, um alle Anträge zu bearbeiten. Das geht gar nicht!“, so Wolfgang Uellenberg – van Dawen, Sprecher des Kölner Runden Tisches für Integration und beratendes Mitglied des Integrationsrates.

„Aufenthaltstitel,  Duldungen oder  Aufenthaltsgestattungen  sind etwas  gänzlich anderes  als Führerscheine, KFZ-Zulassungen oder ein Bauanträge. Von ihrer rechtzeitigen Bearbeitung und  Genehmigung  hängt  ab,  ob  Menschen  hier  weiter  legal  bleiben  dürfen,  ob  sie  ihren Ausbildungs- oder Arbeitsvertrag bekommen oder Sozialhilfe. Besonders bei Geflüchteten ist die Sorge groß, dass sie abgeschoben oder zumindest in Gewahrsam genommen werden könnten“,  sagt  Claus-Ulrich  Prölß,  Geschäftsführer  des  Kölner  Flüchtlingsrat  e.V.  und ebenfalls beratendes Mitglied des Integrationsrates.

„Wir  fordern,  dass  die  Stadtspitze  sich  endlich  des  Problems  annimmt  und  schnell  mehr Personal zur Verfügung stellt. Wir haben kein Verständnis dafür, dass das Personalamt immer  noch darauf besteht, dass die 80 zur Verfügung stehenden Stellen ausreichen könnten, wie in der letzten Integrationsratssitzung mitgeteilt wurde. Die angekündigte Verwaltungsreform mag ja gut und wichtig sein, aber jetzt brennt die Hütte und da muss die Stadtdirektorin Frau Blome schnell handeln. Sie ist für beide Ämter verantwortlich und was bisher geleistet wurde, reicht offensichtlich nicht aus“, kritisiert Wolfgang Uellenberg – van Dawen.

„Meine Frage geht an den Rat. Wurde das Thema im Ausschuss Allgemeine Verwaltung und Recht behandelt und welche Lösungen wurden dort verabredet? Rat und Verwaltung tragen gemeinsam die Verantwortung“, sagt Claus-Ulrich Prölß. Und: „Am kommenden Freitag wird das Thema im Kölner Runden Tisch für Flüchtlingsfragen diskutiert. Ich bin gespannt, ob sich die Situation in den letzten zwei Wochen verbessert hat.“ 

„Weg frei! Für eine sofortige Aufnahme Flüchtender“

mit dieser Forderung an die politischen Parteien im Bundestagswahlkampf lädt „Köln zeigt Haltung“ zu einem Konzert mit Kundgebung am Sonntag den 12. September 2021 ab 14 Uhr in die Location „Südbrücke“ an der Alfred Schütte Allee neben der Kölner Südbrücke ein.

Im Mittelpunkt wird die Aufforderung an den neuen Deutschen Bundestag stehen, für Flüchtlings Aufnahmeprogramm der Bundesländer aus humanitären Gründen nicht mehr die Zustimmung des Bundesinnenministeriums zu benötigen.

Brings, Fortuna Ehrenfeld, Klüngelköpp, Michael Kokott und Chöre und viele andere treten auf. Sie werden den Reden von Oberbürgermeisterin Reker, den Kirchenvertretern Gregor Stiels und Bernhard Seiger, der Redaktionsleiterin Asien/ Afghanistan der Deutschen Welle Debarati Guha, Helen Batamona Abeke, von Bündnis Afrika, Claus-Ulrich Prölß vom Flüchtlingsrat, Heidrun Abel von ver.di und Vero Däges von #WirHabenPlatz, Nachdruck verleihen.

Für die Teilnahme gilt die 3 G Regel: Geimpft, Genesen, Getestet.

Notwendig ist ein Ticket. Anmeldung online: koelnzeigthaltung.org.

Einlass: ab 13 Uhr
Beginn: 14:15 Uhr
Ende: 17:45 Uhr

Weitere Infomationen finden Sie auf dem Flugblatt zur Kundgebung

Fairnessabkommen zur Bundestagswahl 2021

Für die Zeit des Wahlkampfs haben alle demokratischen Parteien das Fairnessabkommen zur Bundestagswahl 2021 unterschrieben.

Somit ist diese Vereinbarung seit dem 1. Juli in Kraft.

Mit diesem Abkommen verpflichten sich die Parteien,

  • nicht auf Kosten von Menschen mit Migrationshintergrund Wahlkampf zu betreiben und inhaltlich fair zu bleiben;
  • keine Vorurteile gegen Migrantinnen, Migranten und Flüchtlinge zu schüren oder in den eigenen Reihen zu dulden;
  • sich aktiv gegen Antisemitismus und Rassismus zu engagieren;
  • Migrantinnen, Migranten und Flüchtlinge nicht für negative gesellschaftliche Entwicklungen wie die Arbeitslosigkeit oder die Gefährdung der Inneren Sicherheit verantwortlich zu machen.

Sollten Ihnen in Veranstaltungen, auf Plakaten, auf SocialMedia-Plattformen oder in Interviews Verstöße auffallen oder Zweifelfälle begegnen, melden Sie dies bitte per Mail an: info@rundertischkoeln.de.

Unsere Schiedsleute Herr Gregor Stiels, Vorsitzender des Katholikenausschusses in der Stadt Köln, und Herr Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger, Evangelischer Kirchenverband Köln und Region gehen den Hinweisen nach und werden gegebenenfalls einschreiten.

Aufholprogramm für Kinder und Jugendliche

Dringender Handlungsbedarf für die Stadt

Die Bundesregierung hat für die Förderung von Kindern und Jugendlichen ein Aufholprogramm in Höhe von 2 Mrd. Euro bereitgestellt, das von den Bundesländern umgesetzt wird. Entsprechende Richtlinien werden derzeit auch in der Landesregierung NRW vorbereitet. Die Stadt Köln darf jedoch nicht abwarten und muss schnell die Förderung konkreter Maßnahmen, für die von den Folgen der Pandemie betroffenen Kinder und Jugendlichen beginnen. Besonders betroffen sind Kinder aus Familien mit internationaler Geschichte. Die Aufarbeitung und Heilung von Schäden der Pandemie in Schule und im familiären Umfeld muss Vorrang haben vor dem Aufholen von Lernlücken.

In der Presseveranstaltung am 23.06.2021 in der Gemeinschaftsgrundschule An St. Theresia in Köln Buchheim ging es um folgende Anmerkungen und Forderungen zum Aufholprogramm.

Die Aufarbeitung und Heilung von Schäden der Pandemie in Schule und im familiären Umfeld muss Vorrang haben vor dem Aufholen von Lernlücken – Die Stadt muss einen ganzheitlichen Ansatz in den Schulen fördern und die vom Bund angebotene Finanzierung umfassend und flexibel nutzen

Mit dem von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten Aufholprogramm sollen im Nachgang zur Pandemie und den erfolgten Schulöffnungen Lernrückstände abgebaut, frühkindliche Bildung gefördert, Ferienfreizeiten und Außerschulische Angebote unterstützt und Kinder und Jugendliche im Alltag begleitet werden.

Das Programm wird durch die Bundesländer durchgeführt, die dazu auch die entsprechenden Ausführungsbestimmungen erlassen.

Gregor Stiels, Rektor der Gemeinschaftsgrundschule an St. Theresia, schilderte konkrete anhand konkreter Vorkommnisse, wo es an Unterstützung der Eltern fehlt.

Bislang ist die schulnahe Elternarbeit dort nicht erwähnt, aber mehrere Förderschwerpunkte werden nur mit der Einbeziehung der Eltern realisierbar sein. Das gilt für den Abbau von Lernrückständen, der besonders Kindern und Jugendlichen mit internationaler Geschichte zugutekommen soll und bei dem bereits in der Ausschreibung eine Kooperation mit Vereinen und Migrant*innenselbstorganisationen erwünscht ist. Eine Einbeziehung der Eltern einerseits und der Migrant*innenselbstorganisationen andererseits bei der Konzeption und Durchführung der Angebote gilt ebenso für die außerschulischen Angebote etwa die Familienfreizeiten, für das bürgerschaftliche Engagement sowie für die Förderung von Mehrgenerationenhäusern bzw. Zentren. Um der Vielfalt und der Praxis der örtlichen Träger gerecht zu werden, bedarf es daher einer flexiblen und über die lokalen Strukturen umsetzbaren Förderung.

Der Kölner Runde Tisch für Integration fordert daher von der Stadt Köln sich bereits jetzt mit den Fördermöglichkeiten des Aufholpaketes zu befassen und in Kooperation dem zuständigen Dezernat für Bildung, Jugend und Sport sowie dem Amt für Integration und Vielfalt die entsprechende Förderung für ein abgestimmtes Konzept zu beantragen, das nicht nur dem Aufholen von Lernrückständen dient, sondern unter Einbeziehung der Eltern und der jeweils lokalen Akteure dem Aufholen von verpasster Lebenszeit und Entwicklungsfortschritten im schulischen und außerschulischen Kontext.

Gönül Topuz, Fachbereichsleiterin Elternbildung des DTVK berichtete eindrück aus der Praxis ihrer Beratungsarbeit während der Pandemie.

Dafür sind folgende Fakten handlungsleitend.

Der Lebenslagenbericht der Stadt Köln, dessen sozialwissenschaftliche Daten vor der Pandemie erhoben wurden, macht deutlich, dass in Köln soziale Segregation herrscht. In Stadteilen, in denen die Wohnfläche pro Person, das Einkommen oder die Gesundheitsversorgung geringer, der Bezug von Grundsicherung aber höher ist, als im städtischen Durchschnitt bzw. in Stadteilen mit gut Verdienenden leben besonders viele Menschen mit internationaler Geschichte. Entgegen landläufiger Meinung haben Kinder und Jugendliche, die in internationalen Familien aufwachsen, nicht geringere Potenziale und Entwicklungsmöglichkeiten als alle anderen Kinder – im Gegenteil: Mehrsprachigkeit ist ein Vorteil. Aber diese Kinder werden durch die soziale Lage und die Ferne vieler Eltern zu unserem Bildungssystem sowie durch die unzureichende Ausstattung und Ausrichtung der Schulen am Lernerfolg gehindert.

Die Aufarbeitung und Heilung der durch die Pandemie bewirkten Schäden in den sozialen Beziehungen, in der individuellen Verfasstheit jedes einzelnen Kindes und den Familienstrukturen muss Vorrang haben.

Damit das gelingt und auch schon vor Corona bestehende Bildungsungerechtigkeiten nicht verschärft werden, muss einerseits prioritär die Ausstattung mit Lernmitteln bestehende Ungleichgewichte ausgleichen und andererseits muss Schule als soziale Gestalt stärker als bisher als Ort der Begegnung zwischen den Schüler*innen, dem Lehrpersonal und den Eltern gedacht werden.

Für die notwendige Rückbesinnung auf einen solchen ganzheitlichen Ansatz, der zum Ziel hat, Kinder und Jugendliche sowie ihre Familien zu „empowern“, benötigt Schule Raum, Zeit und entsprechendes Personal. Das geht über die Stellen für Lehrpersonal hinaus in die gesamte Bandbreite sozialer Berufe und kann keine einmalige „Feuerwehrmaßnahme“ sein.

Bildungsexperte Ludger Reibert mahnte Reformen des Systems Schule an, die sich an einem ganzheitlichen Menschenbild orientieren.

Ein schnelles und zugleich langfristig wirksames Vorgehen ist möglich. Es erfordert die verlässliche Kooperation von Schulen mit den sozialen Diensten und den im Feld der Familienbildung, der Lernunterstützung und der Begleitung von Kindern und Jugendlichen tätigen Einrichtungen, insbesondere mit den interkulturellen Zentren und Vereinen und den sozialräumlich verorteten Trägern der Kinder- Jugend- und Familienhilfe. Hier hinein müssen koordiniert alle Unterstützungsgelder fließen, um darüber dauerhafte Vernetzungsstrukturen zu schaffen. Das Vorgehen ist kontinuierlich in den Schulleitungsrunden, mit der Bezirksjugendpflege und anderen verantwortlichen Akteur*innen abzustimmen.

Dieses Vorgehen muss an den Schulstandorten prioritär starten, die von der Pandemie besonders betroffen sind.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Elternarbeit in enger Kooperation mit den Grundschulen.

In der für alle herausfordernde Zeit der Einschränkungen durch die Infektionsschutzmaßnahmen waren besonders neu zugewanderte Eltern bzw. Eltern mit einer Distanz zum Bildungssystem besonders betroffen. Sie waren oft nicht in der Lage, die Informationen der Schule auf den Internetseiten zu lesen und zu verstehen. Interkulturelle Zentren und Migrant*innenselbstorganisationen sind dabei häufig Vermittelnde zwischen Schule und Elternhaus und helfen so strukturelle Benachteiligungen abzubauen. Dabei spielen folgende Qualitätsmerkmale eine wichtige Rolle:

  • Mehrsprachigkeit: die Kommunikation in der Herkunfts-, d.h. in der Denk- und Fühlsprache ermöglicht Eltern, sich besser auszudrücken und somit sind sie sicher in der Formulierung ihrer Fragen und Problemstellungen. Sie verstehen die Antworten und unmissverständlich und nehmen dadurch die Beratungsangebote an.
  • Migrationshintergrund/kultureller Hintergrund: Eltern mit internationaler Geschichte akzeptieren und vertrauen den Mitarbeiter*innen der Interkulturellen Zentren und Migrant*innenorganisationen, da diese meist auch einen Migrationshintergrund haben. Sie gehen davon aus, dass die Mitarbeiter*innen Empathie mitbringen und ähnliche Erfahrungen haben.

Beratung auf Augenhöhe: die Arbeit mit den Eltern in den Zentren und Migrant*innenorganisationen ist eine Beratung auf Augenhöhe. Es sind Empfehlungen von diesen Mitarbeitenden, die Eltern unterstützen, das bestmögliche für ihre Kinder zu entscheiden und sie bei ihrer schulischen Laufbahn unterstützen. Die Mitarbeitenden verhalten sich nicht „besserwisserisch“ oder intellektuell. Dadurch nehmen Eltern die Empfehlungen gerne an.

Gruppenfoto auf dem Schulhof.

Pandemie verschärft soziale Not. Besonders betroffen: Prekär Beschäftigte, Geflüchtete, Wohnungslose und Prostituierte

Pressemitteilung

Kölner Runder Tisch für Integration mahnt Arbeitgeber und öffentliche Hand

„Ausgebeutet und ausgegrenzt. Prekär Beschäftigte, Wohnungslose, Flüchtlinge und Prostituierte in der Pandemie Krise“ dieses Thema stand im Mittelpunkt des Plenums des Kölner Runden Tisches für Integration, das digital am 13. April 2021 stattfand. Mit kurzen Statements zur den Erfahrungen im Pandemie-Jahr eröffneten Jörg Mährle, Geschäftsführer der DGB Region Köln- Bonn und Anne Rossenbach, Sozialdienst katholischer Frauen Köln, den Abend

„Auch wenn Beispiele wie Tönnies und Amazon groß durch die Medien gehen, die angeprangerten Zustände sind keineswegs neu. Die Verhältnisse, wie Menschen im Niedriglohnsektor wohnen und arbeiten, wurden lange nicht zur Kenntnis genommen. Neben der Baubranche findet man ähnlich schlechte Arbeitsbedingungen auch im Bereich Dehoga, im Einzelhandel und in der Logistikbranche. Die Pandemie hat ihre Lage enorm verschlechtert.“ beklagt Jörg Mährle, Geschäftsführer der DGB- Region Köln- Bonn. Besonders betroffen seien Menschen im Niedriglohnsektor mit einem Stundenlohn von weit unter 11 Euro.

Der größte Dienstleistungskunde sei die Öffentliche Hand. Blickt man auf die Schulen, so waren früher Hausmeister und Reinigungskräfte bei der Kommune angestellt. Heute sind diese Arbeiten outgesourct und werden privatwirtschaftlich geleistet – unter höherem Druck und bei geringerer Entlohnung.

Dass in diesem Bereich viele Menschen mit Migrationshintergrund zu finden sind, bestätigte Jörg Mährle. Manche bekommen nur 4 oder 5 Euro Stundenlohn. Darunter z.B. viele Osteuropäer, die auf dem Bau oder beim Spargelbauern arbeiten. Sie haben keinerlei Perspektive.

Kontrollen finden viel zu wenig statt. Dass es sich lohnt, konnte man letzte Woche sehen, als aufgedeckt wurde, wie Amazon mit Arbeitskräften umgeht. Als Selbständige werden sie mit 25 Euro Stundenlohn geködert. Verschwiegen wird jedoch: Wartezeiten werden nicht entlohnt, Auto, Wartung, Sprittgeld müssen sie selbst tragen, und so bleibt nach Abzug aller Kosten weniger als der Mindestlohn übrig.

Und doch gibt es genügend Menschen, die solche Jobs Hartz IV vorziehen. Weil das System sie entwürdigt und zum Bittsteller abstempelt. Welches Ausmaß an sozialem Sprengstoff sich darin verbirgt, findet zu wenig Beachtung.

Der seit fast einem halben andauernde Lockdown hat viele Jobs vor allem in der Gastronomie und im Einzelhandel vernichtet. Kurzarbeitergeld helfe dabei den wenigsten, ohne Existenzsorgen zu leben. In der Gastronomie verdienen die Beschäftigten das meiste über Trinkgeld und das wird in die Berechnung nicht einbezogen. Auch die meist Teilzeitbeschäftigten im Einzelhandel könnten vom Kurzarbeitergeld nicht leben.

In der Diskussion wurde auf die Situation von Frauen im Niedriglohnsektor aufmerksam gemacht. Vor allem diejenigen ordnen sich würdelosen Verhältnissen unter, deren aufenthaltsrechtliche Status daran hängt. Die Lebensunterhaltssicherung ist Voraussetzung dafür, eine Aufenthaltserlaubnis zu bekommen. Wer Hartz IV bezieht ist chancenlos.

Kein Hartz IV und auch keine anderen Sozialleistungen bekommen Menschen aus den Südosteuropäischen EU-Ländern. Dies habe der Bundesgesetzgeber ausgeschlossen. Von daher bleibt ihnen nichts anderes übrig als sich auf den sog. Arbeiterstrich anzubieten und jede Arbeit annehmen zu müssen. Auch dies wurde durch die Pandemie deutlich erschwert. Auch Menschen, die auf Arbeit im grauen oder schwarzen Arbeitsmarkt angewiesen sind, finden durch den Lockdown im Dienstleitungsbereich kaum noch Arbeit.

Angesichts dieser Auflistung stellt sich die Frage: Was ist zu tun, um die Situation zu verbessern?

Jörg Mährle verwies darauf, dass zahlreiche Konzepte vorliegen, um z.B. die Grundsicherung und die Rentenfrage anzupassen und mehr Steuergerechtigkeit herzustellen. Zur Umsetzung fehlt das Votum der politischen Entscheidungsträger*innen. Mit Blick auf die kommunale Ebene appellierte er, die Stadt solle durch ihre Ausschreibungs- und Vergabepraxis Einfluss auf die Arbeitsbedingungen der Menschen vor Ort nehmen.

Auch darüber hinaus ist die Kommune gefordert.

„Massiv hat die Pandemie die Lebensbedingungen vieler Menschen, die auf soziale Hilfe angewiesen seien, verschlechtert. Dies wird in der öffentlichen Diskussion und auch in der Politik viel zu wenig beachtet“ kritisierte Anne Rossenbach vom SkF.

Als plötzlich die Geschäfte geschlossen und die Straßen leer wurden, gab es für Wohnungslose keine Möglichkeit mehr, zu betteln. Einige soziale Einrichtungen stellten aus Hygienegründen den Betrieb ein, Behörden waren nur noch eingeschränkt erreichbar und sind das bis heute. In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung haben die Träger daraufhin gemeinsam mit der Stadtverwaltung die Verteilung von Lebensmittelpaketen organisiert und die Möglichkeit der rudimentären Hygiene mit einem Duschbus sichergestellt. Der SkF sicherte wie andere Träger der Wohnungslosenhilfe die Betreuung von Obdachlosen, indem mit einer Ausweitung der Öffnungszeiten darauf reagiert wurde, dass sich unter Einhaltung der Abstandsregeln nicht mehr so viele Menschen gleichzeitig in den Räumen aufhalten konnten. Im Rahmen der Winterhilfe wurden dann weitere Plätze für obdachlose Frauen und Männer mit der Stadt geschaffen. „Doch die Pandemie hat uns die Not vieler Menschen, die sonst im Strom der Passant*innen untertauchen konnten, noch einmal sehr deutlich gemacht.“

Kolleg*innen der ambulanten Familienhilfe stellten fest, dass wegen der geschlossenen Schulen in einigen Haushalten die Kinder unterversorgt waren. Es fehlte schlicht an Essen.

Prostituierten wurde ihre Tätigkeit verboten. Diese haben aber meist nur das Geld, das sie durch ihre Sexarbeit einnehmen. Von jetzt auf gleich mussten die Frauen vollversorgt werden. 244 Frauen wurden so seit dem Ausbruch der Pandemie mit dem Nötigsten versorgt und in weitere Hilfe begleitet. Es gelang, einige in Minijobs zu vermitteln. Für andere, die völlig mittellos waren, wurden Sozialleistungen erkämpft, obwohl sie nicht anspruchsberechtigt waren.

Der Umgang mit Ämtern und Institutionen fand nicht mehr persönlich, sondern nur noch online statt. Doch die Gruppe der Bedürftigen verfügt meist nicht über eine entsprechende technische Geräte. Es ist vielleicht ein Handy vorhanden, aber kein PC und kein Drucker.

Das wirkte sich auch dramatisch für die Kinder im Homeschooling aus. Für die Ausstattung der Familien verwiesen die Jobcenter auf den Digitalpakt Schule und die Schulen schickten die Eltern zum Jobcenter. Die betroffenen Eltern fühlten sich hilflos und ausgeliefert.

Zum Glück funktioniere in Köln die humanitäre Unterstützung verhältnismäßig gut, schloss Anne Rossenbach. „Doch anhand der Pandemie ist überdeutlich geworden, welche Gruppen keine oder nur wenig gesellschaftliche Relevanz haben.“

„Wir wollten in der Krise unserer Gesellschaft die elenden Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen, die es schon vor der Pandemie schwer hatten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen und ein würdiges Leben führen zu können, sichtbar machen. . Gerade sie brauchen mehr Unterstützung und vor allem Arbeit, von der sie leben können“ fordert Wolfgang Uellenberg-van Dawen, Sprecher des Kölner Runden Tisches für Integration.

Kölner Runder Tisch für Integration verurteilt rassistische Show

Tom Buhrow muss sich entschuldigen – WDR muss sich eindeutig gegen Rassismus abgrenzen

Der Versuch des WDR, die von offenem Rassismus geprägte Talkrunde Zur letzten Instanz als missglückt und aus dem Ruder gelaufen zu relativieren, trägt nicht. Sie ist vielmehr Ausdruck einer grundsätzlichen Haltung des Senders und seines Intendanten, sich in der Berichterstattung auf Fakten und Nachrichten zu konzentrieren und ein möglichst breites Meinungsspektrum abbilden zu wollen. Dass dann in einer solchen Talkshow eine Begrifflichkeit und eine Sprache verwendet werden kann, die Millionen von Menschen in unserem Lande als persönlich Abwertung und puren Rassismus empfinden, ist einmaliger kein Ausrutscher, sondern verdankt sich dieser Konzeption journalistischer Neutralität, die den WDR in eine Ecke stellt , in die er als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt nicht hingehören darf. „Aus Worten werden Taten, daran haben Frau Knobloch und Frau Weisband im Deutschen Bundestag während der Gedenkstunde zur Befreiung des KZ und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau gemahnt, daran wurde nach den Morden von Hanau eindringlich erinnert. Rassismus und Antisemitismus dürfen in den Medien zumal den öffentlich- rechtlichen keinen Platz haben.

Es kann nur eine Konsequenz geben: Tom Buhrow muss sich bei allen von der rassistischen Diskriminierung der Talk Show Betroffenen entschuldigen und einen grundsätzlichen Kurswechsel einleiten: Statt rassistischen und rechtsextremistischen Meinungen eine Bühne zu bieten, bedarf es eines meinungsstarken und eindeutig in Sprache und Inhalt antirassistisch ausgerichteten Programms. Eine wichtige Voraussetzung ist die Repräsentanz Schwarzer Menschen und der People of Color in der Berichterstattung, in den Talkshows und vor allem bei den Jounalist*innen.

Für den Kölner Runden Tisch für Integration:

Wolfgang Uellenberg van Dawen, Sprecher

Die wichtigsten Asylzahlen 2020

Im „Corona-Jahr“ 2020 kamen deutlich weniger Geflüchtete nach Deutschland als in den vergangenen Jahren. Das liegt zum Großteil an den Reisebeschränkungen, die in vielen Ländern aufgrund der Covid-19-Pandemie eingeführt wurden.

  • Wie kommen Geflüchtete nach Europa?
  • Wie viele Menschen erhielten Schutz?
  • Wie viele Angehörige von Geflüchteten zogen nach Deutschland?
  • Wie viele Flüchtlinge haben einen Job?

Den vollständigen Bericht und Statistiken zum Thema Flucht und Asyl finden Sie hier:

https://mediendienst-integration.de/artikel/die-wichtigsten-asylzahlen-2020.html